Saudaemliche Oberarschloecher!

Oh man Ihr doofen Idioten von Menschen die Ihr nicht wisst was das Wort Eigentum bedeutet, solange es nicht euch selber betrifft.

Es ist einfach nur asozial, die Waschmaschinen von oben bis unten mit Waschpulver einzusauen – ob Fluessig oder Pulver ist egal – und es dann einfach so liegen zu lassen.
Und noch viel asozialer ist es, wenn ihr eure langsam rieselnden Waschpulverkartons ueber die dort frisch gewaschene, in Koerben oder Tueten liegende, Waesche haltet, so das selbige gleich wieder in die Maschine kann.
Sehr gerne hab ich es dann noch, wenn Ihr meine frisch gewaschene Waesche auf den Boden vor die Maschine schmeisst, weil ihr eure eigenen Tueten auf der Maschine abgestellt habt und dort kein Platz mehr ist.

All diese drei Szenarien sind mir heute an einem Tag passiert, ich habe gesehn wie Ihr ohne Ende rumgesaut habt und es nicht weggemacht habt, auch nicht auf meine Ansprache hin, und ich eine Trommel Waesche gleich drei mal Waschen durfte, weil nach dem ersten mal meine Tuete mit weissen Pulver bestreut war, und beim zweiten Mal meine Waesche neben der Maschine im Dreck lag!

Wenn die Maschinen nicht laufen beschwert Ihr euch und fordert eure Euros zurueck die Ihr in die Muenzsammler geschmissen habt, aber solange alles funktioniert behandelt Ihr die Maschinen und die Waesche anderer wie Dreck und Abfall! Es erfordert echt sehr viel Disziplin von mir um nicht aus Wut einfach mit den gleichen Mitteln zurueckzuschlagen! Arschloecher!

Quadlingual in Grenoble

Ich moechte an dieser Stelle ueber meinen Trip nach Grenoble in der letzten Woche berichten. Zusammen mit 5 Kommilitonen aus Torun, 3 Kommilitonen aus Goettingen und einem „Betreuer“ bin ich am Montag um kurz nach 10 mit der Bahn nach Grenoble gefahren. Mit dem ICE bis Genf und von dort aus mit Regionalzuegen durch die Alpen + Berge bis Grenoble. Ungefaehr die gleiche Strecke haben wir auch am Sonntag zurueck genommen.

Der Besuch in Frankreich stand unter dem Motto „Tutorentaetigkeit in den Wohnheimen“, uns wurde jedoch ein sehr vielseitiges und reichhaltiges Programm geboten. Stadtfuehrungen in Grenoble und Annecy, besuch des Campus in Grenoble und dessen kulturellen Einrichtungen, Besuch des Ortes an dem das „Elixir des langen Lebens“ hergestellt wird, Aquaedukt, Tropfsteinhoele, Hochseilgarten, Lasergame, noch fragen?! …

Ach ja, das Motto „Tutorentaetigkeit in den Wohnheimen“. Hier mal einige persoenliche Eindruecke und Auffaelligkeiten die mir so haengen geblieben sind:

Als erstes ist es so, dass es die klassische Form der Selbstverwaltung (SV) in den Wohnheimen wie wir sie hier in Goettingen kennen nicht gibt. Kurz umrissen: Hier in Goettingen hat fast jedes Wohnheim eine Selbstverwaltung die sich ueber die Einnahmen von Waschmaschinen und Trocknern finanziert und daraus dann das Wohnheimleben versucht positiv zu gestallten.
In Frankreich gibt es eingetragene Vereine fuer alles. Auch die Studenten haben sich in den Wohnheimen als Verein organisiert. Die Bewohner treten dann diesem Verein bei und zahlen einen sehr niedriegen Jahresbeitrag (in einem Fall habe ich nachgefragt und es sind 10EUR / Jahr gewesen). Von diesem Geld und weiteren zuwendungen der Universitaet, des Studentenwerkes und einer Organisation mit dem Namen „Serveur“ wird dann das Wohnheimleben mitgestalltet.

Ein wesentlicher Unterschied dabei ist, dass wir bei uns im Wohnheim ein Pool an sogenannten Tutorien haben, die wir mit Leuten besetzen. Als Beispiel: Internettutorium, Waschmaschinentutorium, Umwelttutorium, Fahrradtutorium, Werkraumtutorium, Fototutorium, Getraenketutorium, Kneipentutorium usw… Dafuer werden Leute gesucht und dann „in das Tutorium“ gewaehlt. In Frankreich ist das System erstmal aehnlich, d.h. sie haben feste Raeume (Fotolabor, Fahrradwerkstatt, Fernsehraum etc) und sie versuchen die Raeume mit Leuten zu besetzen, die sie „bewirtschaften“. Aber was noch viel mehr gefoerdert wird, ist das sehr aktuelle und teils sehr individuelle interesse sich einzubringen. So hat z.B. in einem Wohnheim in Frankreich ein Paar interesse am Rock&Roll tanzen, und so wurde kurzum ein Rock&Roll Tanzabend ins Angebot des Studentenvereins mit aufgenommen und entsprechende Raeumlichkeiten dafuer zur Verfuegung gestellt. Sowas ist bei uns natuerlich auch moeglich, aber dort in viel breiterer Masse und einfacher anscheinend vorhanden.

Fuer mich war es natuerlich interessant mitzubekommen, wie es mit Internet im Wohnheim aussieht. Und ich bin geschockt und stolz wie Oskar zu gleich. Internet auf den Zimmern in Frankreich ist wie ein Lottospiel. In vielen Wohnheimen gibt es gar keins, in anderen gibts pro Flur einen Accesspoint in der Mitte des Flures und wer am Rand wohnt hat Pech gehabt, dann gibt es Loesungen via Powerline Adapter und dann gibts natuerlich noch den freien Markt. Kurzum: Katastrophe. Es existiert keine einheitliche Internetversorgung in den Wohnheimen, Internet auf dem Zimmer ist Luxus. Auch die finanzierung ist sehr unterschiedlich. In dem einen Wohnheim kann das WLAN der Uni mitbenutzt werden kostenlos, in anderen Wohnheimen (Powerline) uebernimmt das oertliche Studentenwerk (CROUS) die Kosten, und in anderen Wohnheimen muss dick bezahlt werden weil nur oeffentliche Anbieter (France Telekom oder so ~40EUR/monat)

Sehr spannend fuer mich war auch das Logo des Studentenwerkes in Goettingen mit dem Logo des CROUS in Grenoble zu vergleichen, da es in meinen Augen sehr viel ueber die Selbstwarnehmung und natuerlich ueber die Selbstdarstellung der beiden Studentenwerke aussagt:

In dem einem Logo ist ein lachendes „e“, und der Haupttext spricht von den „Services fuer das Studentenleben“, bei dem Logo des Studentenwerks steht „Stiftung oeffentlichen Rechts“ . Man wie deutsch und Bieder ist das denn? Meine Aufforderung an das Studentenwerk Goettingen und evtl. auch gleich direkt ganz nach oben an Herrn Magull:

Bitte ueberlegt euch ein neues Logo in dem mehr der Servicegedanke des Studentenwerkes FUER die Studenten hervorgehoben wird. Bezahlt ist ja bereits (mit den Semesterbeitraegen), aber wenn ich das beides gegeneinanderstelle, dann bin ich echt leicht „erschrocken“. Mit dem „étudiante“ und dem dazugehoerigen Spruch wird auch gespielt. So steht dort nicht immer „Les services de la vie étudiante“ sondern auch, ich weiss nich mehr so recht aber irgendwas mit „50 ans pur les étudiante“ oder so…

Hm, was gibts sonst noch, ich muss ma fertig werden, gleich Vorlesung…

Ah jo. Ich fand es sehr superspannend, wie Quadlingual wir das ganze gemeistert haben: Deutsch, Polnisch, Franzoesisch und Englisch waren die Hauptsprachen, doch auch Russisch und Spanisch waren ab und zu zu hoeren und wurden zur Verstaendigung eingesetzt. Ich finde es toll, dass das ganze doch so unkompliziert ueber die Buehne ging. Auch freue ich mich darueber, dass mein franzoesisch besser ist, als ich gedacht hatte!

Und natuerlich gibt es auch die Erfahrungen fuers Leben die man dort machen kann. So werde ich als Deutscher im Ausland immer wieder darauf hingewiesen, dass das deutsche Verstaendis von Zeit etwas besonderes ist. Aber auch Schoenheit und Hoeflichkeit werden oft anders definiert. All dieses sind Dinge, die fuer mich sehr wichtig sind sie zu verstehen und die ich total interessant und spannend finde.

Und nu gehts ab in die Vorlesung…

Liebe Kommilitonen

ich bitte euch instaendigst in den Vorlesungen dem zu tun, was schon Kinder tun, wenn Ihnen vorgelesen wird: Zuhoeren!

Ich besuche die Vorlesungen, um zuzuhoeren. Um den Stoff der in dem Skript / in den Buechern steht, vorgetragen zu bekommen, mit (aktuellen) Beispielen verstaendlicher gemacht zu bekommen. Nichts ist da fuer mich stoerender, als ein hoher Lautstaerkepegel im Hoersaal. Wenn bei 40 Leuten mal zwei kurz ein Wort wechseln, ist das was anderes, als wenn 400 „mal eben“ den Abend planen etc. .

Ich verstehe, dass Ihr in einer Pattsituation seid. Auf der einen Seite sind die Skripte sehr ausfuehrlich, und seitdem sie kostenlos aus Studiengebuehren finanziert werden habt Ihr auch alle zwei, eines zum drin rum malen und eines zum lesen. Aber das was in der Vorlesung behandelt wird, das steht alles sehr gut beschrieben im Skript. Auf der anderen Seite treibt euch euer schlechtes Gewissen dann doch in die Vorlesung. Wenn Ihr nun dort sitzt, und es vielleicht schon am Ende des Tages ist, dann ist natuerlich Partyplanung etc. sehr viel wichtiger als das, was gerade gelesen / referiert / vorgetragen wird. Vor allem, da doch sowieso alles ausfuehrlich im Skript steht.

Der behandelte Stoff z.B. in einer Makrovorlesung, beinhaltet 5-7 Seiten des Skriptes. Dieses ist zuhause innerhalb von 15min gelesen. Die Vorlesung dauert aber 90 Minuten. Der Stoff wird auf eine ganz andere Weise vermittelt, mit einer ganz anderen Intensitaet, als ich es alleine lesen kann.

Meine Bitte an euch: Wenn ihr Quasseln und reden wollt, dann bleibt doch einfach zuhause, oder trefft euch in der Stadt, oder auf dem Campus oder weiss der Geier! Aber nicht in der Vorlesung zum reden. Es nervt und geht mich ehrlich gesagt ziemlich auf den Piss! Wenn ich eine Vorlesung nicht mag, dann gehe ich nicht hin. So einfach ist das, oder??

Vielen Dank fuer eure Aufmerksamkeit

/me