Howto: Convert Ext2 to Ext3 to Ext4

Wie schoen ist es doch, dass man sein vor 15 Jahren angelegtes Dateisystem relativ einfach aktualisieren kann.
Interessant ist das ganze wenn man an die Grenzen des jeweiligen Dateisystems stoesst, wie z.B. die Dateigroessengrenze von 2Tebibyte bei ext2, oder die bei ext2 und ext3 gleiche Begrenzung von ~32000 Unterordnern pro Verzeichnis.
Die Konvertierung ist hier anhand eines simplen Beispiels einmal durchgespielt. Dafuer legen wir uns eine 50MB grosse Containerdatei an, in der ein Dateisystem erzeugt wird und wir dann die Konvertierung vornehmen.

Als erstes legen wir die Containerdatei an und binden diese unter /dev/loop0 als loop device ein:

$ dd if=/dev/urandom of=testfile bs=1M count=50
$ losetup /dev/loop0 testfile

Nun muss eine Partition in dem Container angelegt werden, z.B. mit fdisk:

$ fdisk /dev/loop0
n p 1 enter w

Danach legen wir ein Ext2 Dateisystem darin an, mounten dieses, erstellen darin eine Datei gucken das wir sie lesen koennen und haengen es wieder aus:

$ mkfs.ext2 /dev/loop0
$ echo foo >> /mnt/bar
$ cat /mnt/bar 
bar
$ mount | grep loop0
/dev/loop0 on /mnt type ext2 (rw)
$ umount /mnt

Jetzt konvertieren wir das Dateisystem zu einem Ext3, haengen es ein, gucken ob wir die Datei noch lesen koennen und haengen es wieder aus:

$ tune2fs -j /dev/loop0
$ mount /dev/loop0 /mnt/
$ cat /mnt/bar
foo
$ mount | grep loop0
/dev/loop0 on /mnt type ext3 (rw)
$ umount /mnt

Hat geklappt! Zuletzt bringen wir das Dateisystem auf Ext4 und probieren das gleiche nochmal wie bei den vorherigen Schritten:

$ tune2fs -O extents,uninit_bg,dir_index /dev/loop0
$ e2fsck -fDC0 /dev/loop0
$ mount /dev/loop0 /mnt
$ cat /mnt/bar
foo
$ mount | grep loop0
/dev/loop0 on /mnt type ext4 (rw)
$ umount /mnt

Und aufraeumarbeiten:

$ losetup -d /dev/loop0
$ rm testfile

ext2/3: fuer root reservierte Bloecke freigeben

Bei ueblichen Distributionen wie Debian oder Ubuntu wird bei dem formatieren einer Festplatte mit ext2 oder ext3 immer ein Bereich von ~5% fuer root reserviert. Dieses fuehrt dazu, dass die Festplatten einen kleineren Bereich zur Verfuegung haben, als sie eigentlich Besitzen. Gerade bei grossen Festplatten oder entsprechenden RAIDs koennen die 5% ganz schoen viel werden.

Wieviel Speicher reserviert ist kann man mit dem Tool tune2fs herausfinden. Der Befehl:

tune2fs -l /dev/mydevice

gibt mir u.a. die Werte „Reserved block count“ und „Block size“ aus. Multipliziert man nun diese beiden Zahlen bekommt man heraus, wieviele Bytes benutzt sind.

Den Speicher freigeben kann man ebenfalls mit dem Programm tune2fs:

tune2fs -m 0 /dev/mydevice

Den Unterschied kann man z.B mit dem Tool df angucken, wenn man es vorher und nachher aufruft. Interessant ist nicht der „Size“ sondern der „Avail“ Wert.