Howto: virsh console

Bei XEN gibt es den praktischen Befehl xm console domU-name und man hat von der physikalischen Maschine eine Konsole zu der virtuellen.

KVM bringt mit dem Befehl virsh console maschinenname die gleiche Funktion ebenfalls mit. Damit das ganze funktioniert muss – zumindest bei Debian – noch etwas nachgeholfen werden.  In der /etc/inittab muss die folgende Zeile relativ am Ende einkommentiert und entsprechend angepasst werden (change 9600 to 115200) werden:

T0:23:respawn:/sbin/getty -L ttyS0 115200 vt100

Anschliessend noch in der /boot/grub/menu.lst in der Zeile die mit #kopt beginnt die folgenden Optionen anhaengen:

console=tty0 console=ttyS0,115200

und die Aenderungen mit dem Befehl update-grub uebernehmen.

Die erste Anpassung in der inittab bewirkt, dass man in ein fertig gestartetes Linuxsystem kommt. Die Anpassung mit der Kerneloption bewirkt, dass man auch vorher beim Systemstart bereits eine Konsole bekommt.

Hinaus kommt man dort  uebrigens wieder mit der Tastenkombination Strg+Alt Gr+9  … wie damals, good old telnet times.

Zum merken fuer heute:

Wenn nach Update von Debian etch auf Debian lenny einer Xen dom0 mit einem damit verbundenen Update von 2.6.18-6-xen-amd64 auf 2.6.26-2-xen-amd64 kernel und Xen Hypervisor 3.0 auf 3.2 irgendwas das xm console domU nicht mehr funktioniert, dann sollte man in der /etc/xen/domU.cfg die folgende Zeile anhaengen:

extra = "console=hvc0 xencons=tty"

Um bei einer Debian Maschine IPv6 komplett zu deaktivieren muss man in der /etc/modprobe.d/blacklist die Zeile

blacklist ipv6

einfuegen und den PC neu starten. Dann is das auch weg ;-)

[1] [2]

Migration virtueller Maschinen von XEN zu KVM

Die Migration virtueller Maschinen von XEN zu KVM ist einfacher als ich es zuerst befuerchtet hatte. Das Hauptarbeit liegt darin die *.img Dateien umzuwandeln. Waehrend XEN fuer jede Partition eine Imagedatei anlegt (z.B. disk.img, swap.img etc.) speichert KVM die komplette Maschine in einem Image.  Weiter hat jede Maschine in KVM seinen eigenen kompletten Kernel. Die Aufgaben sind kurz zusammengefasst:

  • Installation von grub und Kernel in der XEN-Maschine
  • Erstellen einer neuen KVM Imagedatei
  • Partitionierung der KVM Imagedatei, kopieren der XEN Imagedatei(en)  in die neue KVM Imagedatei
  • Installation von grub in der KVM Imagedatei
  • Anlegen einer neuen Maschine in KVM und einbinden der frisch erstellten KVM Imagedatei in die neue Maschine

Diese Schritte sind alle beschrieben in dem Blogpost XEN to KVM Migration auf SirPing’s blog. Ich habe die Migration von 4 Maschinen erfolgreich nach der Anleitung durchgefuehrt. Da der Blog zur Zeit nur aus einem einzigen Post besteht, und dieser auch inzwischen ein knappes Jahr alt ist ist, habe ich zur Sicherheit den Beitrag hier nochmal als PDF angehaengt.

XEN-Notizen

Wenn der Bootprozess einer gerade frisch erstellen domU beim crond haengen bleibt, dann in der /etc/xen/domU-name.cfg am Ende die folgende Zeile einfuegen:

extra='xencons=tty1'

Wenn der SSH-Login bei einer frisch erstellen domU mit der folgenden Fehlermeldung abbricht: „PTY allocation request failed on channel 0„, dann aptitude install udev installieren, in der /etc/fstab auf der domU die folgende Zeile einfuegen:

none            /dev/pts      devpts    defaults        0   0

falls nicht vorhanden das Verzeichnis mkdir /dev/pts erstellen und dann mount -a