.ics Dateianhaenge in Thunderbird und Android zum Kalender hinzufuegen

lightning
Kauft man bei der Deutschen Bahn ein Online-Ticket, bekommt man dieses auf Wunsch auch per Email zugesandt. In der gleichen Email haengt eine .ics Datei an, die man seinem Kalender hinzufuegen kann. Leider geht das in Thunderbird wie auch unter Android nicht so intuitiv wie man es sich eigentlich vorstellt. Folgende Wege funktionieren:

Thunderbird: Wenn man in Thunderbird Lightning eingebunden hat, dann gibt es die Moeglichkeit auf der rechten Seite die „Today Pane“ anzuzeigen (F11). Man kann nun die .ics Datei aus dem Dateianhang direkt per Drag&Drop auf diese Sidebar ziehen. Die Datei wird automatisch in einen Kalendereintrag umgewandelt, den man dann nur noch abspeichern muss.

 

Screenshot_2014-01-02-13-27-42Android: Es gibt keine native Unterstuetzung von .ics Dateien unter Android. Die App „Invitation Processor Free“ hat sich dieses Mangels angenommen. Sie kann im Google Play Store bezogen werden. Nach der Installation kann man bei .ics Dateien die App zum Oeffnen auswaehlen. Dort kann man dann den Eintrag zum gewuenschten Kalender hinzufuegen.

Mehr Sicherheit fuer die eigenen Daten: Groupware ohne Google

Dieses ist der zehnte Teil einer Serie von Blogeintraegen, die sich als Reaktion auf die NSA Affaere um den Kontext Sicherheit fuer die eigenen Daten und Verschluesselung drehen.

Links zu den ersten neun Artikeln befinden sich am Ende des Blogposts. Im zehnten Teil moechte ich meine Loesung zum Thema Groupware ohne vorstellen.

Wir leben in der Cloud. 24 Stunden vom Tag ist der Router mit dem Internet verbunden. Das Smartphone ist nur noch bei schlechter Netzabdeckung offline und die wird auch immer seltener. Es ist bequem auf dem Smartphone eine Telefonnummer ins Adressbuch hinzuzufuegen, und der Eintrag auf dem DECT Telefon Zuhause aktualisiert sich auch automatisch. Es ist bequem auf dem stationaeren Arbeitsplatz PC eine Emailadresse ins Adressbuch zu uebernehmen und spaeter ist sie auch auf dem Adressbuch des Laptops. Koennen wir uns eine Welt in der die Mails NICHT auf einem Server liegen und gleichermassen von Arbeitsplatz PC, Laptop, Smartphone, Tablet oder Webinterface bei Bekannten abgerufen werden koennen vorstellen? Ich nicht.

Google macht es einem da sehr einfach. Mit Diensten wie GMail, dessen Adressbuch, Google Calendar oder auch Google Drive gibt es fuer alles Loesungen. Sie sind kostenlos und das Erstellen eines Google Kontos dauert gerade mal zwei Minuten. Auf fast allen Geraeten kann man es sehr einfach einbinden. Wenn man ein Android Smartphone oder Tablet besitzt, ist die Integration perfekt!

Ich war auch in der Google Abhaengigkeit und mich davon zu loesen war schwerer als gedacht. Ich werde hier in diesen Blogpost keine Anleitungen schreiben wie alles eingerichtet ist, das ist definitiv zu kompliziert. Wenn jemand das Setup nachbauen moechte kann er mich gerne kontaktieren und ich helfe dabei oder gebe Tipps. Deswegen hier meine Loesung nur grob umrissen.

Grunsaetzlich liegt alles auf einem eigenen Server. Dieser ist voll verschluesselt. Fuer Emailempfang und Versand sowie den Zugriff via IMAP ist Postfix als MTA und Dovecot als MDA installiert. Bei beiden Diensten ist Perfect Forward Secrecy eingerichtet. Bei Dovecot wurde weiter das managesieve Plugin aktiviert. Postfix akzeptiert Verbindungen mit STARTTLS auf Port 25 und 465; letzterer damit man auch aus restriktiven Netzen bei denen Port 25 gesperrt ist wie z.B. be vielen WLANs in Hotels oder Gastnetzen von Universitaeten Emails versenden kann. Dovecot wurde so konfiguriert, dass nur Verbindungen ueber IMAPS auf Port 993 akzeptiert werden.

Als Groupware kommt bei mir Tine20.org zum Einsatz. Installiert habe ich es aus den bereitgestellten Debian Repositories. Apache ist so konfiguriert, dass der vhost auf Port 80 automatisch auf den vhost auf Port 443 weiterleitet. Tine20 wurde mit Postfix und Dovecot Backend eingerichtet. So kann ich die komplette Konfiguration der User und der Virtual Mailboxes aus dem Tine20 Adminmodul machen.

Als MUA auf dem Desktop verwende ich Thunderbird. Fuer Email ist alles mit den Standard Boardmitteln konfiguriert. Kalender, Adressbuch und Aufgaben werden mit Hilfe der Kombination aus Lightning Plugin und SOGo Connector synchronisiert.

Als Mailclient auf dem Smartphone verwende ich Kaiten Mail. Zur Synchronisation von Kalender, Adressbuch und Aufgaben nutze ich die Apps CalDAV-Sync, CardDAV-Sync und Tasks. Die Android eigene Kalenderapplikation habe ich gegen aCalendar getauscht.

Dieses Setup ermoeglicht es mir die Synchronisation meines Google Kontos in den Android Einstellungen komplett zu deaktivieren.

Seit dem neusten Release von Tine20.org – Collin – kann Tine auch als Server fuer OwnCloud Clients fungieren. Das funktioniert prinzipiell auch schon ganz gut, aber gerade auf dem Smartphone gibt es immer nochmal wieder Synchronisierungsprobleme. Ob das nun an der App, Tine20, Android 4.4 oder an meiner Serverkonfiguration liegt habe ich noch nicht herausgefunden.

Vorherige Blogposts:

  • Der erste Teil war fuer mich das Aufraeumen, einen Ueberblick zu bekommen sowie Strukturen zu schaffen, auf denen ich aufbauen kann.
  • Der zweite Teil bestand darin einen Ort zu schaffen, in dem ich Keys und Passwoerter sicher aufbewahren und gleichzeitig alles in ein vernuenftiges Backup schieben kann.
  • Der dritte Teil bezog sich auf das erzeugen von Zertifikaten und Einrichten von verschluesselten Verbindungen zu Apache vHosts.
  • Der vierte Teil drehte sich um das Thema Komfort im Webbrowser und verwies in dem Kontext auf einen Artikel zum selbst gehosteten Firefox Sync Server.
  • Im fuenften Teil habe ich etwas zu meinen Ueberlegungen zu sicheren Zugangsdaten und Passwoertern geschrieben.
  • Im sechsten Teil dreht es sich darum, wie man sich auf seinen Servern mit SSH aber ohne Passwort sicher authentifizieren kann.
  • Der siebte Teil behandelt das Thema Backup und zeigt eine Moeglichkeit wie man selbiges einfach konfiguriert und verschluesselt auf einem externen Speicher ablegen kann.
  • Der achte Teil stellt webbasierte Dienste vor, die man selber hosten kann und dadurch die eigenen Daten unter mehr Kontrolle hat.
  • Der neunten Teil stellt meine Ueberlegungen zu selbstgehosteten Servern und deren Sicherheit im Kontext Verschluesselung der Festplatten vor.

Email + Kalender ueberall

Seitdem ich nicht mehr einen festen Arbeitsplatz habe, nutze ich IMAPs fuer meine Emails. Ich glaube das tut jeder. POP3 ist nett, alt, unsicher aber funktioniert und ruehrt aus Zeiten, wo ich meine Daten bei mir sicherer fuehlte als woanders. Meine Mails auf meinem Rechner.

Hier in Goettingen, hier an der Uni, bin ich aber viel auch an Rechnern die nicht mein eigener sind. Auf der Arbeit oder an oeffentlichen Terminals. Ueberall moechte ich auf meine Mails zugreifen. Also ist IMAP via SSL die einzige Alternative, und sie funktioniert einwandfrei.

Nun hab ich aber nicht nur Emails, sondern auch ein Adressbuch und vor allem einen Kalender, den ich auch von ueberall aufrufen moechte. Ich bin ja ein grosser Fan von offenen Loesungen, und darum nutze ich die tolle Moeglichkeit, meine Kontakte als vcard und meine Kalendereintraege als ical Dateien auf einem IMAP-Server zu speichern. Alles tolle, offene Formate, alles frei, alles schoen, nur mangelt es an Clients, die das unterstuetzen ;-) Bisher kenne ich nur die KDE-Pim Komponenten KMail, KAddressbook und KOrganizer, die das koennen. Ich mag die vor allem auch, und moechte davon nicht weg. Ich habe mich an die Programme gewoehnt und moechte damit weiter arbeiten. Auf meinem Privatrechner sind Evolution oder Thunderbird keine Alternative fuer mich.

Kalender ueberall, Kalender ohne Probleme lesen, kein Problem. Export von ical Datei auf Webserver, von da aus einlesen kein Problem. Aber ich will auch schreiben.

Gestern hab ich mich endlich rangewagt und mal probeweise meinen Kalender fuer diese Woche bei Google Calendar eingegeben. Danach habe ich das ganze via GCALDaemon auf meinen Rechner synchronisiert und in KOrganizer eingebunden. Laeuft. Synchronisation in beide Seiten. Super!

Jetzt gerade hab ich auf der Arbeit Lightning plus Provider for Google Calendar fuer Thunderbird installiert. Ich muss schon sagen, Leutz, das rockt! Funktioniert alles sofort, alles ohne Probleme! Leider kennen die keine Kategorien mit unterschiedlichen Farben, dass muss ueber unterschiedliche Kalender geregelt werden, aber das probiere ich dann mal die Tage aus. Bisher finde ich diese Loesung echt Klasse und wenn das weiterhin so problemlos laeuft, dann wird das sehr warscheinlich meine derzeitige Standartloesung mit vcard on IMAP abloesen.. :-)