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So Leute, wie angekuendigt ist es soweit… Der letzte Blogeintrag vor meiner Abreise nach Bad Herrenalb. Lange hab ich ueberlegt was ich schreiben soll in diesen letzten Eintrag, aber was soll man auch schon gross schreiben? Auf jeden Fall ein ganz ganz herzliches Dankeschoen an alle, die mich bisher so lieb und tatkraeftig unterstuetzt haben. Ich wuensche Euch allen meinen Freunden, Bekannten und anonymen Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bye Bye and prego off for approximately 2 month…

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Tuerkei und die EU

Hm, so langsam regen die mich echt auf. Sorry, aber ich muss hier mal eben meinen Senf dazu abgeben!

Es gibt in meinen Augen drei Typen der Mitgliedslaender in der EU.

  • Idealisten
  • Kapitalisten
  • Schmarotzer

Gruppe eins zeichnet sich dadurch aus, dass sie hinter der Europaeischen Union mehr sehen als nur die Vorteile. Diese Laender (ich zaehle dazu z.B. Deutschland und Frankreich) haben verstanden, dass es um in einer Welt die immer mehr zusammen rueckt und in der globales Denken immer mehr gefordert, ja ueberlebenswichtig ist, nur ein ueberleben moeglich ist, indem wir Teilen. Das bedeutet fuer uns, dass wir abstriche machen muessen. Uns geht es saugut auf dieser Welt, und mit Mauern und Waffen koennen wir unser Reichtum nicht auf Dauer schuetzen. Jeh mehr wir anhaeufen und jeh mehr andere dieses sehen gibt es Neid und Wut. Es ist ungerecht und die anderen wollen etwas davon abhaben (siehe dazu z.B. die armen Schweine aus Afrika die in Nussschalen versuchen ueber das Mittelmeer nach Europa zu kommen). Die Idealisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie erkannt haben, dass wir nur sicher sein koennen, wenn wir anderen abgeben und alles teilen was wir besitzen. Die Europaeische Union ist da das Mittel zum Weg, um dieses Teilen in einem vernuenftigen Rahmen und gerecht und geordnet zu Koordinieren.

Gruppe zwei sind die Staaten, die die Europaeische Union als Mittel zum mehren des eigenen Reichtums sehen. Sie sind noch nicht zu der Erkenntnis der idealistisch denkenden Staaten gelangt, sondern sehen Ihren Vorteil in der riesig grossen Freihandelszone mit einheitlicher Waehrung ohne Zoelle etc. Sie sind nicht in der Situation dass sie viel in den gemeinsamen Topf einbezahlen muessen und sie bekommen auch nicht viel aus dem gemeinsamen Topf zur Verteilung der Gueter, aber sie profitieren wiegesagt von der Freihandelszone

Gruppe drei sind die Schmarotzer. Dazu zaehle ich auch die Tuerkei. Es kann sein, dass ich da durch meinen Tansaniaaufenthalt etwas vorgepraegt bin, aber ich unterstelle der Tuerkei ihre Situation einfach nur ausnutzen zu wollen. Die Tuerkei ist nur Mitglied in der Nato, weil sie militaerisch gesehen strategisch Wichtig war zu Zeiten des Kalten Krieges. Die Tuerkei weiss, dass sie wenn sie einmal in der EU drin ist, wahnsinnig von dem grossen Topf des verteilens profitieren wird. Die Gruppe eins fuehrt Beitritsverhandlungen mit der Tuerkei, weil sie es aus einer tiefen ideologischen Ueberzeugung des Teilens tut. Ich will nicht sagen, dass die Gruppe eins nicht auch gerne von der Freihandelszone profitiert, aber es hat nicht die oberste Prioritaet. Die Tuerkei will in die EU, um zu nehmen, nicht zu geben. Sie haelt den Norden Zypers voelkerwiederrechtlich Besetzt. Ausser der Tuerkei und Bangladesch wird diese „Tuerkische Republik Nordzypern“ von keinem Staat dieser Welt anerkannt. Die Republik Zypern ist wiederrum vollwertiges Mitglied der EU. Es koennen keine zwei Staaten in der EU sein, von denen einer den anderen nicht anerkennt. Der jetzige Vorstoss der Tuerkei mit dem Angebot einen Hafen und einen Flughafen fuer die Republik Zypern zu oeffnen ist nichts weiter als ein pures Spiel in der Verzweiflung die Beitrittsgespraeche koennten wirklich ausgesetzt werden. Dann wuerden naemlich das implizit intendierte Ziel, ordentlich aus dem Topf des Teilens zu profitieren, in die Ferne Ruecken. Ich finde gut was ein Aussenpolitiker der EU, Elmar Brook, dazu gesagt hat. Dieser:

„haelt den tuerkischen Vorstoss vor allem fuer einen geschickten Schachzug, der nur ein Ziel hat: Die EU zu spalten, damit der Beschluss nicht zustande kommt, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Tuerkei zu unterbrechen: ‚Auf jeden Fall wird in jegliche Richtung die Einstimmigkeit im Rat verhindert, was bedeutet, dass nichts passiert – und das ist der Gewinn fuer die Tuerkei‘.“ (Quelle: www.tagesschau.de)

Ich unterstelle der Tuerkei Hinterhaeltigkeit und Schmarotzertum und das muss ich mal eben oeffentlich an die Klohwand kritzeln!

[Nachtrag]

Die Erkenntnis des gemeinsamen Teilens ist in meinen Augen auch der Knackpunkt in der OpenSource Gemeinde. Durch das Teilen von Wissen wachsen wir alle. Wenn ein Student in der SUB Seiten aus Buechern rausreisst, weil er nicht moechte, dass das dort geschrieben Wissen auch andere Mitstudenten erlangen koennen, ist es das gleiche wie Microsoft, die ein Produkt auf den Markt werfen aber die Schnittstellen nicht offenlegen. Andere ganz direkt vom Teilen ausgrenzen stoesst mir zuwieder. Mit ein Grund warum ich Linux-User bin ;-)

In 24h nach Barcelona und zurueck…

Muede, kaputt und ohne Stimme bin ich. Aber mal ganz ehrlich, es war saugeil!! Bin richtig gluecklich! Um mal vorne anzufangen:

Wir sind hier gegen kurz vor 11 losgefahren. Auf dem Flughafen in Bremen wurden wir dann schon von anderen Mitreisenden empfangen. Zusammen mussten wir dort den vorher gekauften Werder-Prosecco entsorgen, da ja Fluessigkeiten nicht mehr durch die Sicherheitskontrollen kommen ;-)

Bei der Sicherheitskontrolle wurde mir dann auch mein Shampoo, mein Deo und die Zahnpasta abgenommen. Vor meinen Augen entsorgt in die schwarze Tonne. Fluessigkeiten sind ja inzwischen aus Angst vor Terroranschlaegen verboten. Verdammt! :-/ … Paradoxerweise haette ich mir aber keine 5 Meter weiter im Duty-Free Shop alles drei nochmal kaufen koennen, dass dann mit an Board gedurft haette…

Naja. Gegen 13h Abflug mit einem gecharterten Flugzeug der Ostfriesischen Lufttransport GmbH nach Barcelona. Das Becks war alle als wir den Flieger gegen 15:30h verlassen haben ;-).

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Vom Flughafen in Barcelona ging es dann mit einem Bus ins Gran Hotel Torre Catalunya. Dort nur schnell einchecken, unsere Sachen aufs Zimmer bringen, und ab zurueck in den Bus um ins Stadion zu fahren.

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Von 18:00 bis 19:00h war ein gesonderter schneller Einlass fuer alle Werder-Fans. Es hat ein bisschen gedauert bis wir den Eingang am groessten Stadion Europas gefunden hatten an dem uns Einlass gewaehrt wurde, aber zum Glueck kann ich ja ein bisschen Spanisch und es reicht auch noch wenigstens, um eben nach dem Weg zu fragen, oder mit dem Bussfahrer organisatorisches abzuklaeren.

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Dann haben wir gestanden, gesessen, gesungen etc. Ungefaehr 2 Stunden bis das Spiel endlich um 20:45h anfing. Ein Sieg sieht anders aus, aber die Niederlage hat mir den Abend nicht versaut. Wenn man mit 3.500 Fans ganz oben im vierten Rang sitzt und versucht seine Manschaft mit allem einem verfuegbaren Mitteln anzufeuern (Stimme, Haende und Fuesse), dann ist es schon depriemierend wenn 96.000 andere Fans alle auf einmal „Ohhh..“ raunen und NICHTS mehr von seinem lauten Gebruelle ankommt, aber so sind Auswaertsspiele nun mal ;-)

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Etwas enttaeuscht war ich von unsere bis aufs letzte angefeuerten Manschaft. Nicht wegen des Spiels, ich kann mir vorstellen was das fuer ein psychischer Druck sein muss wenn 96.000 Fans jeden Ballkontakt auspfeifen – mir hat das „Gesammelte-Klasse-Zeigt-Auf-Dich-Und-Ruft:’Pfui, Pfui, Pfui!‘ “ im Physikunterricht damals schon gereicht wenn ich meine Hausaufgaben nicht gemacht hatte, und das waren nur 20 Schueler – nein, enttaeuscht war ich, dass nach dem Spiel nur 2-3 Spieler ein bisschen Haendeklatschen in unsere Richtung rausbekommen haben, aber kein Dankeschoen fuer die Unterstuetzung. Vor allem als wir 45 Minuten nach dem Spiel immer noch im Stadion standen, alleine, kein Barca-Fan mehr da, und noch nicht raus durften, die Manschaft aber sich unten auslief und dehnte, haette ich das von denen erwartet!

Naja, nach dem Spiel wiegesagt noch lange warten muessen bis wir raus durften. Bloed fand ich auch, dass im ganzen Stadion Bier mit Alkohol ausgeschenkt wurde (aus Dosen, aber naja…) nur auf den Dosen in unserem Block stand dick und fett „0,0%“ drauf…

Zurueck im Hotel – gegen 24h – haben wir uns dann noch in die Lounge gesetzt und ein Wein bzw. Bierchen getrunken. Ich hatte noch nen Baerenhunger und bin losgeduesst um in Barcelona noch nach etwas essbarem zu suchen. Fehlanzeige. Nach einigem Strassen hoch und runter gucken bin ich dann in eine Mixtur aus Bar und Restaurant rein, die bereits am schliessen war – Stuehle standen bereits auf den Tischen, gerade am Fegen – und hab dort ohne Stimme mit gebrochenem Spanisch aber noch ein Monsterbaguette belegt mit Bratkartoffeln und zwei Bier bekommen. Lecker, und 6,30â?¬ ist ein fairer Preis. In der Hotel-Lounge hat mich ein weiteres Bier dann noch 3,48â?¬ gekostet…

Noch fix eben mit der Rezeption den Weckruf fuer den naechsten Morgen abgeklaert und gegen 1 Uhr dann ab ins Bett. Um 5:30h wurden wir dann wiegesagt geweckt und um 6 Uhr sollte es dann eigentlich Fruehstueck geben. Dieses fiel leider aus! :-/ Warum, keine Ahnung. Offiziell wurde uns gesagt, dass es um 6:00h Fruehstueck fuer uns gaebe, da wir bereits um 06:30h zum Flughafen abfahren mussten. Leider standen wir vor verschlossener Tuer. Normalerweise gibt es – laut schriftlicher in den Zimmern ausliegender Hotelinformation – ab 7 Uhr Fruehstueck, aber fuer uns sollte es bereits um 6 Uhr geben. Naja, zumindest gab es ein furztrockenes bappiges Weissbrot mit Kaese und Wurst belegt.

So reibungslos wie die Hinfahrt etc. alles geklappt hatte, umso turbulenter war dann der heutige Tag. Unser Flug war nicht im System der Iberria Airline die fuer uns das Boardung machen sollte, womit wir ziemlich lange warten mussten und auch unseren Abflugslot um 08:10h nicht einhalten konnten. Mit einem gewissen Etwas an Druck den richtigen Leuten gegenueber klappte dann aber doch noch alles, so dass wir um Punkt 9 abfliegen konnten und dank der Mithilfe eines Jetstreams hatten wir einen zwar teilweise recht ruppigen aber dafuer 20 Minuten schnelleren Flug als vorher von unseren Piloten berechnet.

Puenktlich um 12 Uhr sassen mein Vater und ich im Auto zurueck nach Stollhamm.

Eine verrueckte Tour wenn man es sich ueberlegt, „mal eben nach Barcelona sich ein Fussballspiel angucken“, aber manchmal muss man einfach verrueckte Dinge im Leben tun. Manchmal spontan (ich erinnere mich da gerade an eine nicht weiter zu erlaeuternde Autofahrt mitten in der Nacht), oder einfach nur verrueckt.

In 24h nach Barcelona und zurueck. Muede, kaputt und ohne Stimme, aber sehr gluecklich!