Wenn ich mit Puppet arbeite passiert dieses leider viel zu häufig direkt auf dem Livesystem. Das ist natürlich Mist und darf so nicht sein. Eine Lösung ist Vagrant. Damit können sehr einfach „Wegwerf-VMs“ erzeugt werden um die Puppetkonfiguration zu testen. Wie das geht möchte ich in diesem Blogeintrag kurz festhalten.
Als Vorbereitung ist auf meinem PC das Paket virtualbox aus den Standardrepositories und Vagrant von deren Webseite installiert.
Um nun eine VirtualBox mit Ubuntu 12.04 LTS 64bit über Vagrant zu starten sind nur wenige Schritte notwendig:
mkdir ~/vagrant cd ~/vagrant touch HELLO_I_WAS_HERE vagrant init puppetlabs/debian-7.4-64-puppet vagrant up |
Die Ausgabe sollte ungefähr so aussehen:
user@host:~/vagrant$ vagrant up Bringing machine 'default' up with 'virtualbox' provider... ==> default: Box 'hashicorp/precise64' could not be found. Attempting to find and install... default: Box Provider: virtualbox default: Box Version: >= 0 ==> default: Loading metadata for box 'hashicorp/precise64' default: URL: https://vagrantcloud.com/hashicorp/precise64 ==> default: Adding box 'hashicorp/precise64' (v1.1.0) for provider: virtualbox default: Downloading: https://vagrantcloud.com/hashicorp/precise64/version/2/provider/virtualbox.box ==> default: Successfully added box 'hashicorp/precise64' (v1.1.0) for 'virtualbox'! ==> default: Importing base box 'hashicorp/precise64'... ==> default: Matching MAC address for NAT networking... ==> default: Checking if box 'hashicorp/precise64' is up to date... ==> default: Setting the name of the VM: vagrant_default_1408706120277_30417 ==> default: Clearing any previously set network interfaces... ==> default: Preparing network interfaces based on configuration... default: Adapter 1: nat ==> default: Forwarding ports... default: 22 => 2222 (adapter 1) ==> default: Booting VM... ==> default: Waiting for machine to boot. This may take a few minutes... default: SSH address: 127.0.0.1:2222 default: SSH username: vagrant default: SSH auth method: private key ==> default: Machine booted and ready! ==> default: Checking for guest additions in VM... default: The guest additions on this VM do not match the installed version of default: VirtualBox! In most cases this is fine, but in rare cases it can default: prevent things such as shared folders from working properly. If you see default: shared folder errors, please make sure the guest additions within the default: virtual machine match the version of VirtualBox you have installed on default: your host and reload your VM. default: default: Guest Additions Version: 4.2.0 default: VirtualBox Version: 4.1 ==> default: Mounting shared folders... default: /vagrant => /home/user/vagrant user@host:~/vagrant$ |
Mit dem Befehl vagrant ssh kann nun eine SSH-Verbindung zu der VM hergestellt werden. Der Ordner ~/vagrant in dem wir uns befinden ist in der VM unter /vagrant/ verfügbar:
user@host:~/vagrant$ vagrant ssh Welcome to Ubuntu 12.04 LTS (GNU/Linux 3.2.0-23-generic x86_64) * Documentation: https://help.ubuntu.com/ New release '14.04.1 LTS' available. Run 'do-release-upgrade' to upgrade to it. Welcome to your Vagrant-built virtual machine. Last login: Fri Sep 14 06:23:18 2012 from 10.0.2.2 vagrant@precise64:~$ ls -l /vagrant total 20 -rw-r--r-- 1 vagrant vagrant 0 Aug 22 11:30 HELLO_I_WAS_HERE -rw-r--r-- 1 vagrant vagrant 4826 Aug 22 11:11 Vagrantfile vagrant@precise64:~$ |
Die VM kann mit vagrant destroy wieder gelöscht werden.
In der Datei Vagrantfile wird die VM konfiguriert. Das praktische ist, dass dort Puppet eingebunden werden kann, so dass beim Hochfahren der VM dieses gleich ausgeführt wird. Um nun meine Konfiguration zu testen kopiere ich das puppet Verzeichnis in den Ordner vagrant. Kopieren ist wichtig, ich habe zuerst einen symbolischen Link erzeugt, aber die VM kann dem ja nicht folgen 8-)
scp -r puppetmaster:/etc/puppet ~/vagrant/ |
Anschließend sind in der Vagrantfile zwei Optionen zu konfigurieren. Erstens den Hostnamen der VM, damit wenn Puppet ausgeführt wird dieser korrekt ist und die richtigen Einstellungen übernommen werden. Zweitens den Pfad zu dem von puppet benötigten Manifest und den Modulen:
config.vm.hostname = "mynode.example.org" config.vm.provision "puppet" do |puppet| puppet.manifests_path = "puppet/manifests" puppet.manifest_file = "site.pp" puppet.module_path = "puppet/modules" #puppet.options = "--verbose --debug" end |
Beim Starten der VM wird Puppet dann automatisch ausgeführt. Läuft die VM bereits kann das mit dem Befehl vagrant provision erneut angestoßen werden.
Auf diese Art- und Weise kann die Puppetkonfiguration in einer VM getestet werden bis alles so ist wie ich es haben möchte.
Zum Schluss:
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Die Virtualbox wird standardmäßig im headless Mode gestartet. Wer über die Applikation eine GUI möchte muss dafür den folgenden Codeschnippsel in seine Vagrantfile hinzufügen:
config.vm.provider "virtualbox" do |v| v.gui = true end
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Damit beim ersten hochfahren der VM als erstes die Paketquellen aktualisiert werden die Datei bootstrap.sh mit dem folgenden Inhalt in dem Verzeichnis ~/vagrant/ ablegen:
#!/bin/bash apt-get update
und danach in der Vagrantfile VOR den puppet Block die folgende Zeile einfügen:
config.vm.provision :shell, path: "bootstrap.sh"
- Webseite des Projektes: www.vagrantup.com
- Viele fertige Vagrant Boxes gibt es in der Vagrant Cloud: vagrantcloud.com
- Für die vielen Einstellmöglichkeiten in der Vagrantfile gibt es eine Dokumentation unter: docs.vagrantup.com