Was fuer Menschen…

… arbeiten eigentlich an der Universitaet? Mal Sorry, aber ich war ja schon bei der Stud.IP Adminschulung entsetzt ueber das Klientel. Heute Nachmittag hatte ich dann wieder eine Veranstaltung der Universitaet, der ich beiwohnen musste/sollte und es war noch grausamer als bei dem Stud.IP gedoehns oder wie man das was es da war nennen kann…

Folgendes Szenario nach bestem Wissen und Gewissen: Die Universitaet hat eine Homepage. Zu erreichen unter www.uni-goettingen.de . Diese Homepage basiert auf dem GCMS, dem „Goettinger Content Management System“, eine Eigenentwicklung des Lehrstuhls fuer Informatik hier an der Uni.
Zu Anfang diesen Jahres wurden die Seiten der Uni auf ein neues Layout umgestellt. Im gleichen Zuge wurden entsprechende Anpassungen am GCMS vorgenommen, um das Layout auch entsprechend bedienen zu koennen. Nach ein bisschen weiterer Entwicklung und entsprechend im Cooperate Design der neuen Uni-Seiten entwickelte Layouts, sollen nun auch die Fakultaeten und Seminare auf das neue Design umgestellt werden. Auf der gut 1 1/2 stuendigen „Vorstellung des neuen Designs“, wurden mir folgende Inhalte vermittelt:

  1. In der Sidebar werden die Bilder anstatt max. 236px nur noch max. 206px breit sein duerfen. Passiert bei der Umstellung alles automatisch, muss ich mich nich drum kuemmern.
  2. Im neuen Design gibt es die Moeglichkeit auf der Startseite News zu plazieren. Der Content der alten Seite wird nicht mehr angezeigt, ist aber immer noch in der DB vorhanden, muss nur in einen anderen Unterpunkt (Fett hervorgehoben im Design) Copy&Paste werden.
  3. Bei Uebersichtsseiten habe ich nun die Moeglichkeit bei Linklisten nur spezielle Links anzuzeigen, sobald ich auf der Uebersichtsseite einen ausblende, erscheint unten ein „…mehr“ Link, der dann alle Links auf einer neuen Seite anzeigt, wenn ich darauf klicke.

Ok Jungs, Danke fuer die Info. Das ganze haette in einer etwas ausfuehrlicheren Mail gelangt. Von mir aus macht ein PDF Dokument mit 5 Seiten und vielen Bildern und schickt es rum. Eine eigene Veranstaltung in meinen Augen etwas uebertrieben. Aber auch das haette ich noch verkraften koennen.

Die Veranstaltung war heute am Freitag, angesetzt von 14:00 – 16:00. Die Einladung kam am 26.09.2007 via Mail. Ziemlich lange Vorlaufzeit wie ich finde. Die einzige Reaktion die es auf die Massenmail (mit ungelogen einem Meter Header) kam, war von einer Frau (sorry), die sich drueber aufregte, dass die Veranstaltung Nachmittags sei, und sie da gerne Ihre Ueberstunden abbummeln wuerde mit der Familie. Aus diesem Grund koennte sie „leider“ nicht an der Veranstaltung teilnehmen. (Steht wortwoertlich so in der Mail)

So weit so gut, sitze ich da, und hoere mir das an, was die mir da so erzaehlen, kommen Fragen aus der Hoehrerschaft:

  • „Gibt es eine Schnittstelle damit ich meine Seiten mit Frontpage machen kann?“
  • „Wann wird das GCMS aktuellen WWW Entwicklungen angepasst, so dass ich zum Beispiel iframes oder links verwenden kann?“
  • „Ich bin da in Urlaub wenn das umgestellt wird, koennen Sie den Termin verschieben?“
  • „Wird das System jetzt fuer die naechsten 6-7 Jahre so bleiben oder aendern Sie da wieder was dran?“

Hallo Leute, mal ganz ehrlich. Wer von euch hat den Sinn eines Content Managements Verstanden? Wer von euch moechte iframes verwenden und wenn ja wofuer, und bitte zeige mir Deine Seite im GCMS die keine Links hat. Und und und…

Der Arbeitsaufwand der bei der Umstellung entsteht betraegt fuer den unerfahrenen User der sich erst einlesen muss ca. eine Stunde. Fuer diejenigen von denen die da gesessen haben heute und schon lange mit dem System arbeiten, sollte der Arbeitsaufwand nicht laenger als 30 Minuten dauern.

Jeder Kanickelzuechterverein funktioniert nach dem Prinzip „gewaehlter Vorstand beschliesst –> Alle zusammen machen“. Da gibts kein Wenn und Aber. Aber bei der Uni scheint das ja anscheinend nicht so zu sein das Prinzip…

Technik die zu einfach ist

Heute will ich mich mal kurz ueber ein Thema auslassen, das mir seit geraumer Zeit im Kopf rumgeistert. Ich fahre ja, wie Ihr sicherlich wisst, relativ viel mit der Bahn. Mit der Zeit habe ich dort auch meinen Stammplatz gefunden. So sitze ich immer am Ende des Zuges im letzten Wagon wo auch die Fahrraeder sind wenn man reinkommt gleich links in der Ecke. Dort ist oft nicht soviel los wie in den anderen Wagons und Abteils.

Was dort aber ist, ist die Toilette. Wo man den Zugdesignern einen Pluspunkt geben muss: Sie ist gross und geraeumig. Vom single Rollstuhlfahrer bist zu 15 Tuerken die kiffen wollen passt alles rein.

dsc01355-webdoor.jpg

Was aber 90% der Besucher nicht verstehen, ist die Technik, wie die Tuer zu verschliessen und zu verriegeln ist. Auf dem Bild oben faengt das Problem bereits an, obwohl es sehr einleuchtend ist. Man sieht einen grauen Kreis, einen roten Punkt und ein gruenes Viereck. Der graue Kreis ist die Aussparung fuer den Bahn-typischen vierkant zum manuellen sperren oder entsperren der Tuer. Der rote Punkt ist eine Lampe die aufleuchtet, wenn die Tuer verriegelt ist, und hinter dem gruenen Viereck verbirgt sich ein Taster, der die Tuer oeffnen oder schliessen laesst.

Ist doch eigentlich alles ganz logisch, oder? Trotzdem druecken 50% aller Leute verwirrt auf den roten Knopf und wundern sich das nichts passiert. Erst auf den zweiten Blick finden sie den gruenen. Ich glaube das ganze – auch mit der Farbe rot – kann man sehr gut psychologisch erklaeren, aber ich hab da keine Ahnung von, das is die Aufgabe von jemand anderem.

In der Toilette dann befindet sich auf der linken Seite an der Wand ein recht selbsterklaerendes Feld:

dsc01357-webbutton.jpg

Ich finde dem ist nichts weiter auszusetzen. Aber interessant ist es nun zu beobachten, was der unbedarfte Toilettengaenger tut sobald er die Tuer geoeffnet hat. Er dreht sich naemlich um, und versucht an der Tuer selber diese zu schliessen. Oft wird dafuer der Griff in die Hand genommen u versucht diesen zur Seite zu ziehen. Gerade von aelteren Damen auch bevorzugt mit Gewalt. Die Tuer geht auch nach einer gewissen Zeit automatisch zu. Wenn die Besucher bis dahin das Buttonfeld nicht gefunden haben, verrichten ueber 2/3tel ihre Notdurft ohne die Tuer zu verriegeln, was doch haeufiger zu witzigen Situationen fuert wenn die Tuer dann von jemand anderem geoeffnet wird.

Viele drehen sich dann aber auch suchend um, und gucken wie sie die Tuer zubekommen. Manchmal wenn ich es nicht aushalten kann und schier verrueckt werde weil die Tuer immer auf und zu geht sage ich auch „Links, erst in der Mitte und wenns blinkt unten zum verriegeln“. Aber auch von den Toilettenbesuchern die das Buttonfeld gefunden haben druecken viele zuallererst oben, was keine Auswirkung hat, da die Tuer noch offen ist. Ueber 40% gehen dann von dem Buttonfeld wieder wech und die Tuer schliesst von alleine u es wird die Vorrausstzung zu besagten witzigen Situationen geschaffen.

Viele finden den Button zum schliessen, aber nicht zum verriegeln was oft zur Folge hat, dass die Tuer zu und wieder auf und wieder zu und wieder aufgeht. Ich glaube einige schliessen auch die Tuer ueber das Buttonfeld und gehen anschliessend zur Tuer und druecken dort auf einen Knopf den sie als zu verriegeln vermuten, dieser dann aber die Tuer wieder oeffnet.

Es sind nur 20% aller Toilettengaenger die die Tuer nicht nur schliessen, sondern auch verriegeln. Interessant ist, dass diese Gruppe vor allem aus Zugbegleitern, behinderten Menschen und Gaesten der ersten Klasse besteht…

So, nu hab ich mich aber genug ausgelassen. Noch zwei Dinge zum Schluss:

1. Michael hat bereits vor einiger Zeit ein Bild seiner Lieblingstasse gepostet. Musste ich grad dran denken als ich mir Kaffee gekocht hab vor dem schreiben dieses Posts:

dsc01399-webcup.jpg

2. Deutsche Bahn: wenn Ihr das lest und findet dann will ich Geld von euch fuer diese Beobachtung haben. Und damit Ihr es findet hier noch ein bisschen, hm.. Deutsche Bahn, Toiletten, DB, WC, behindert, behinderten gerecht, Technik, Knoepfe, Blinken, Blinklicht, verriegeln, schliessen, problem, usability, studie …

Quickies

  • Leider… *pause* *grins* wurde sie gegangen… *pause* *grins* … Dabei haben wir sie alle so gemocht.. Einige Ihrer beruehmtesten Saetze waren „Wir kaempfen hier mit Handtuechern gegen einen Flaechenbrand“ oder „Wir sind damit vollkommen ueberfordert“. Wenn ich Zeit hab suche ich die Ausschnitte aus dem 2 1/2 Stunden podcast noch raus :-D
  • Nachdem ich mit dem Zebramaedchen telefoniert hab, muss ich an dieser Stelle endlich mal PeterZahlt und den TelefonPaul erwaehnen.
  • Am Freitag mal im Z-Foyer die Infopedia ausprobiert. Nette Idee, uebertragung sehr langsam (ich vermute ich war zuweit vom Bluetooth AP entfernt) und das mit dem Mensa Speiseplan hat nich geklappt.. Ich vermute es liegt noch an der frische des Systems… Aber ich finde die Idee u den Ansatz gut!
  • Man haben wir viel Schrott im Serverraum rumstehen!
  • Das A-Team ist gestern Abend zuende gegangen :-(
  • Vorlon hat vor Urzeiten mal einen lokalen Portage mirror auf cartman aufgesetzt. Um diesen zu nutzen sowie Distfiles von der GWDG zu ziehen entsprechend in die make.conf:
    SYNC=“rsync://atw.goe.net/gentoo-portage“
    GENTOO_MIRRORS=“ftp://ftp-1.gwdg.de/pub/linux/gentoo“
  • Das Werderspiel am Freitag war total unschoen. Soviel getrete und gehaue und unfaires gehabe mag ich nich.