Howto: Der eigene Weave Minimal Server / Firefox Sync

Vor 1 1/2 Jahren habe ich den Artikel „Firefox Lesezeichen ueberall – Selfmade!“ geschrieben, wo ich beschrieben habe, wie man mit dem Firefoxplugin Foxmarks bzw. spaeter Xmarks und einem Apache Webserver mit mod_dav enabled seine Lesezeichen auf den eigenen Server synct und so die Kontrolle ueber die Daten behaelt.

Mozilla hat vor einiger Zeit das Weave Projekt gegruendet, dass es spaeter in Sync umbenannt hat. Fuer Firefox 3.5 aufwaerts gibts ein Firefoxplugin, ab der Version 4.0 wird die Funktionalitaet direkt in Firefox enthalten sein. Das Plugin kann Lesezeichen, Passwoerter, Einstellungen, Chronik und offene Tabs an einen Server syncen und so an verschiedenen Standorten verfuegbar machen. Grund genug sich das anzugucken und grund  fuer mich, mich von Xmarks zu verabschieden.

Voraussetzung fuer eine Installation ist, dass man einen eigenen Apacheserver irgendwo laufen hat. Wenn ich das richtig ueberblicke benoetigt man die Module

aptitude install libapache2-mod-php5 php5-sqlite

Anschliessend das weave_minimal.tgz aus diesem Blogeintrag vorletzter Absatz (Mirror) herunterladen und in ein Verzeichnis im DocumentRoot entpacken. Ich persoenlich habe mir eine eigene Subdomain gemacht und in Apache einfach fix einen neuen vhost eingerichtet. Wichtig ist nur, dass man anschliessend in der Apacheconfig einen Alias setzt:

Alias /weave /PATH/TO/DOCUMENTROOT//weave/index.php

Wobei der Pfad entsprechend der lokalen gegebenheiten anzupassen ist. Nun einmal den Apache neustarten damit die Aenderungen uebernommen werden. Als naechstes geht man mit seinem Webbrowser auf die URL: http://MYDOMAIN.TLD/weave/1.0/MYUSERNAME/info/collection wobei MYDOMAIN.TLD natuerlich mit dem eigenen Domainnamen und MYUSERNAME ein Benutzername ist. Bei der Aufforderung sich einzuloggen gibt man einfach eirgendwas ein. Die Authentifizierung schlaegt fehl aber die Datenbank wird erzeugt. Danach geht man auf den Server in das Verzeichnis in dem der entpackte Tarball liegt und legt einen Benutzer an mit dem Befehl:

php5 create_user MYUSERNAME

wobei MYUSERNAME wieder durch den gewuenschten Benutzernamen zu ersetzen ist. Weiter waehlt man sein Passwort und bestaetigt dieses. Nun ist man schon fast am Ziel. Falls noch nicht geschehen das Firefox Sync Plugin installieren und den Browser neustarten.

Wenn man nun Firefox Sync ueber den Assistenten einrichtet waehlt man als erstes aus „I Have a Firefox-Sync Account“. In dem zweiten Fenster sagt man „Eigenen Server verwenden“ und gibt die Server URL mit dem anschliessenden /weave/ ein, z.B. http://MYDOMAIN.TLD/weave/ . Der Benutzername und das Passwort sind die, die man bei dem create_user angelegt hat. Nachdem man diesen Punkt mit „Weiter“ bestaetigt hat, wird man aufgefordert seinen Sync Key einzugeben. Zuerst war ich etwas irritiert, aber es ist _nicht_ das Passwort sondern eine random Zeichenkette die die eigenen Daten auf dem Server dann verschluesselt. Ich habe hier einfach ein alternatives Passwort genommen. Mit „Weiter“ und „Fertigstellen“ Bestaetigen und voila…

KVM, interne Maschine, RDP Zugriff von extern

Wenn man mit KVM eine Maschine virtualisiert hat, und diese dann in ein eigenes internes Netz haengt, z.B. 192.168.X.X, dann ist es zwar normalerweise moeglich via NAT ins Internet zu gehen, aber wie komme ich von extern auf diese Maschine. Konkrete Fragestellung bei mir war: Wie komme ich von extern per Remotedesktop auf die Maschine?

  • per SSH mit X-Forwarding auf der physikalischen einloggen und dann mit rdesktop, Beispiel:
 rdesktop -k de -u MYUSERNAME -g 1280x1024 192.168.2.2
  • mit netten iptables Regeln

Als erstes generell erlauben, dass Traffic auch an die internen Maschinen weitergeleitet werden darf:

iptables -I FORWARD -d 192.168.2.0/24 -j ACCEPT

Danach den entsprechenden Dienst einrichten, in diesem Fall RDP:

iptables -t nat -A PREROUTING -p tcp -d 1.2.3.4 --dport 3389 -j DNAT --to-destination 192.168.2.2:3389

Die iptables Regeln habe ich bereits vor einiger Zeit von meinen Cousin Emil Wagner per Mail bekommen. Danke dafuer!

Tomcat / Java config snippets

Die hier gemachten Angaben basieren alle auf dem Tomcat6 der bei Ubuntu Linux 10.04 LTS mitgeliefert wird.

Tomcat auf Port 80 laufen lassen

Um den Tomcat auf Port 80 laufen zu lassen in der /etc/tomcat6/server.xml den Connector port=“8080″ auf port=“80″ abaendern und in der /etc/default/tomcat6 den Wert AUTHBIND=yes setzen.

Tomcat Manager installieren

Der Tomcat Manager versteckt sich hinter dem Paket

aptitude install tomcat6-admin

Anschliessend in der /etc/tomcat6/tomcat-users.xml im Block <tomcat-users> die folgenden Zeilen einfuegen

<role rolename="manager"/>
<user username="MYUSERNAME" password="MYPASSWORD" roles="manager"/>

Danach kann man den Tomcat Manager unter der gewohnten Adresse http://MYHOSTNAME.TLD/manager/html aufrufen.

Zugriff bei Tomcat Manager auf IP beschraenken

Um den Tomcat Manager nicht fuer alle frei offen im Netz zu haben empfiehlt es sich den Zugriff darauf zu beschraenken. Dafuer in der /etc/tomcat6/Catalina/localhost/manager.xml den Context Eintrag wie folgt abaendern:

<Context path="/manager" docBase="/usr/share/tomcat6-admin/manager"
antiResourceLocking="false" privileged="true">
<Valve className="org.apache.catalina.valves.RemoteAddrValve"
allow="1\.2\.3\.4"/>
</Context>

Password Hashes statt Plain text in der tomcat-users.xml

Um Password Hashes statt Plain text Passwoerter zu verwenden muss der folgende Absatz in die Host section in der /etc/tomcat6/server.xml eingefuegt werden:

<Realm className="org.apache.catalina.realm.MemoryRealm" digest="SHA" />

anschliessend den Hash erzeugen mit:

cd /usr/share/tomcat6/bin/
export JAVA_HOME=/usr/lib/jvm/java-6-sun
./digest.sh -a SHA MYPASSWORD

und dann den Hash anstatt des Plain text Passwortes in der /etc/tomcat6/tomcat-users.xml im Passwortattribut speichern.

Komprimierung im Tomcat aktivieren

Um die Komprimierung der ausgelieferten Daten zu aktivieren in der /etc/tomcat6/server.xml dem Connector Eintrag um die folgenden Attribute erweitern:

compression="on"
compressionMinSize="2048"
noCompressionUserAgents="gozilla, traviata"
compressableMimeType="text/html,text/xml,text/plain,text/css,text/javascript"

Default root auf alternatives webapps Verzeichnis

Um den default root des Tomcat auf ein eigenes webapps Verzeichnis zu legen in der /etc/tomcat6/server.xml innerhalb des <Host> Blocks den folgenden Absatz einfuegen:

<Context path="" docBase="MYWEBAPPSDIR" debug="0" reloadable="true">
</Context>

Access log schreiben

Um eine access.log wie vom Apache gewohnt zu bekommen, muss in der /etc/tomcat6/server.xml den per default auskommentierten AccessLogValve einkommentieren:

<Valve className="org.apache.catalina.valves.AccessLogValve"
directory="logs"
prefix="MYHOSTNAME_access_log." suffix=".txt" pattern="common"
resolveHosts="false"/>

Die Datei ist anschliessend unter /var/logs/tomcat6/MYHOSTNAME_access.log zu finden.

JMXREMOTE Connector aktivieren

Dafuer in der /etc/default/tomcat6 in den JAVA_OPTS=““ die folgenden Zeilen hinzufuegen:

-Dcom.sun.management.jmxremote='tomcat'
-Dcom.sun.management.jmxremote.port='8086'
-Dcom.sun.management.jmxremote.authenticate='true'
-Dcom.sun.management.jmxremote.password.file='/etc/java-6-sun/management/jmxremote.password'
-Dcom.sun.management.jmxremote.ssl='false'

und in der angegebenen Passwortdatei die Passwoerter definieren, z.B.:

monitorRole MYPASSWORD1
controlRole MYPASSWORD2

Notiz an mich: Diesen Beitrag NUR im HTML Fenster bearbeiten, nicht in der WYSIWIG, sonst werden die Code snippets rausgeschnitten.